Apfelsägewespe (Hoplocampa testudinea)
Die Bedeutung der Apfelsägewespe ist groß, da eine einzige Larve mehrere Früchte befallen kann. Unterlässt man die Bekämpfung, baut sich innerhalb weniger Jahre ein enormer Befallsdruck auf. In der Regel werden frühblühende Sorten (Idared, ...) stärker befallen. In manchen Jahren kann sich das aber witterungsbedingt verschieben. Am stärksten gefährdet sind immer jene Sorten, die sich während des Hauptfluges der Sägewespen im Stadium 63 (30% geöffnete Blüten) befinden.
Schadbild
Bereits kurz nach der Blüte weisen befallene Früchte kreisrunde Bohrlöcher mit ca. 1 mm Durchmesser auf (siehe Abbildung). Im Inneren der Früchte findet man eine hell gefärbte Larve und feuchten Kot (siehe Abbildung). Junge Äpfel weisen durch Larvenschädigung auch häufig einen typischen gebogenen, verkorkten Gang auf (siehe Abbildung).
Erreger/Lebensweise
Die Überwinterung der Sägewespe erfolgt im Boden. Gesteuert von der Bodentemperatur beginnt der Flug der etwa 7 mm großen braun-schwarzen Apfelsägewespe schon kurz vor der Blüte. Ein Teil der überwinternden Larven kann überlagern (bleibt ein ganzes Jahr länger im Boden).
Vom Weiß der Blütenblätter angelockt, schlitzen die Weibchen den Blütenboden unterhalb der Kelchblätter auf und legen knapp unter der Oberfläche je Blüte ein Ei ab. Die Einstichstelle wird durch einen dunklen Schlitz erkennbar (siehe Abbildung).
Nach 7-12 Tagen (je nach Temperatur) schlüpft die Larve und bohrt sich tiefer in die Frucht ein. Gut unterscheidbar ist die Larve anhand ihrer zehn Beinpaare. Eine Larve kann während ihrer Entwicklung mehrere Früchte befallen. Nach etwa vier Wochen ist sie ausgewachsen, verlässt die Frucht und spinnt sich im Boden in ca. 10 cm Tiefe zur Überwinterung in einem Kokon ein. Erst im März des Folgejahres erfolgt die Verpuppung und weitere Entwicklung. Pro Jahr entwickelt sich nur eine Generation.
Durch Weißtafeln kann das Auftreten und der Flugzeitraum der Apfelsägewespe beobachtet werden (siehe Abbildung). Die Menge an gefangen Sägewespen lässt jedoch keine Rückschlüsse über die Befallsintensität zu.