Blutlaus (Eriosoma lanigerum)
Die Blutlaus tritt vor allem dann auf, wenn die Population natürlicher Gegenspieler (hauptsächlich Blutlauszerrwespe) beeinträchtigt wird.
Schadbild
Die Bezeichnung Blutlaus rührt daher, dass beim Zerquetschen der Läuse sich die Finger rot-braun verfärben. Die dunklen, rundlichen Läuse bilden Kolonien an der Oberfläche von Trieben und Zweigen. Durch wachsige Ausscheidungen sind diese von einem watteartigen Belag überzogen (Abb.). Auch kommt es in Folge der Saugtätigkeit zu krebsartigen Wucherungen. Ein starker Befall wirkt sich durch Verschmutzung auch unangenehm auf die Erntetätigkeit aus.
Erreger/Lebensweise
Weibliche Tiere überwintern im Larvenstadium an geschützten Stellen des Apfelbaumes, sowohl ober- als auch unterirdisch. Die älteren Larven können in kalten Wintern zugrunde gehen, die jüngeren überstehen Temperaturen bis zu –25° C. Besonders im Wurzelbereich überleben die Tiere auch sehr strenge Winter, jedoch dauert die Besiedelung der Baumkrone im Frühjahr dann länger als nach milden Wintern. Bereits bei Temperaturen ab + 7°C werden die Larven im zeitigen Frühjahr aktiv und besiedeln bevorzugt Wurzelaustriebe, Krebswunden und Schnittwunden im unteren Kronenbereich. Ab ca. Mitte April sind erste Weibchen ausgewachsen und bringen ihre Nachkommen lebend zur Welt. Es kommt zur Ausbildung von Blutlauskolonien, die anhand der auffälligen Wachsausscheidungen leicht zu erkennen sind. Während einer Saison sind bis zu 10 Generationen möglich. Im Sommer ist meist ein Rückgang des Blutlausbefalls zu bemerken. Gegen Herbst kann der Befall wieder zunehmen. Ab Juni treten auch geflügelte Weibchen auf und sorgen für eine weitere Ausbreitung.
Blutläuse saugen an jungen sowie auch an verholzten Trieben. Blätter werden nicht befallen. Die Schwächung befallener Bäume hält sich meistens in Grenzen. Ein bedeutender Schaden ergibt sich durch Verschmutzung von Blättern und Früchten.