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Fruchtfäulen bei Kernobst: Wichtige Arten sind Gloeosporium (Neofabrea), Monilia, Nectria, Alternaria, Penicilium und Botrytis

Am Lager auftretende Fruchtfäulen können von verschiedenen Erregern verursacht werden.
Größere Bedeutung haben die Pilze Gloeosporium (Neofabrea), Monilia, Nectria, Alternaria, Penicilium und Botrytis. Fast alle dieser Pilze können auch Infektionen an Zweigen oder Blüten auslösen und haben eine Vielzahl von Wirtspflanzen.

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© Obstbauberatung LK Steiermark
Monilia
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© Obstbauberatung LK Steiermark
Fruchtmumien als Überträger der Moniliafäule
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© Obstbauberatung LK Steiermark
beginnende Fruchtfäule
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© Obstbauberatung LK Steiermark
Kernhausfäule durch Phytophtera

Schadbild

Beim Kernobst die größte Bedeutung unter den Fäulniserregern hat der Gloeosporium-Komplex. Die von diesen Pilzen verursachte „Bitterfäule“ äußert sich in Form von (mehreren) braunen, runden Faulstellen an der Frucht. Unter den Befallsstellen wird das Fruchtfleisch matschig braun.
Unter den Apfelsorten bestehen erhebliche Unterschiede in der Anfälligkeit. Als wenig anfällig gilt Gala und Braeburn. Hoch anfällig sind Elstar, Pinova und Topaz.

Erreger/Lebensweise

Die Überwinterung dieser Pilze erfolgt an Befallsstellen der Rinde und in Fruchtmumien. Infektionen an den Früchten sind ab Juni bis zur Ernte möglich. Die meisten Infektionen erfolgen jedoch erst ab Mitte Juli. Das Eindringen des Pilzes in die Früchte kann nur über Verletzungen oder Lentizellen stattfinden. Voraussetzung dafür ist eine länger andauernde Blattnässe.
Gloeosporium bleibt nach der Infektion in einer Latenzphase (verzögerte Entwicklung). Erst ab einem gewissen Reifestadium entwickelt sich der Pilz weiter und im Regelfall kommt es erst im Obstlager zum Ausbruch der Krankheit. Faule Früchte können am Lager auch benachbarte Früchte anstecken.