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Bakterienbrand (Pseudomonas syringae ssp.)

Seit den 90er Jahren hat diese Erkrankung unter dem Begriff „Zwetschkensterben“ wieder große Bedeutung erlangt. Als Verursacher dieser Erkrankung gelten aggressive Stämme des Bakteriums Pseudomonas syringae. Ein starker Befall ist am häufigsten in stark gedüngten, sehr wüchsigen Junganlagen zu beobachten.
Neben Zwetschke können auch Kirschen und Marillenanlagen stark betroffen sein.

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© Obstbauberatung LK Steiermark
unregelmäßige Blattlöcher
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© Obstbauberatung LK Steiermark
Gummifluß am befallenem Stamm

Schadbild

An den Stämmen, Ästen und Trieben betroffener Bäume bilden sich bräunlich-violett verfärbte Einsenkungen (Rindenbrand), die sich zungenartig in die gesunde grüne Rinde ausbreiten. Mit der zunehmender Vergrößerung der Befallsstellen zeigen die betroffenen Kronenteile Welkesymptome, meistens verbunden mit starkem Gummifluss an den Schadstellen (Abb.). In weiterem Krankheitsverlauf sterben einzelne Kronenteile und längerfristig der gesamte Baum ab. Auffallend ist, dass die Unterlage nicht befallen wird.
Während der Vegetationsperiode kann Pseudomonas Syringe auch an Blättern und Blüten Befallssymptome auslösen. Blätter weisen schrotschussartige Löcher auf. Diese sind jedoch unregelmäßig geformt und haben keinen dunklen Rand (Abb.).

Erreger/Lebensweise

Pseudomonas syringe ist in der Natur weit verbreitet und kann erst bei Vorhandensein geeigneter Eintrittspforten eine Schädigung von Wirtspflanzen verursachen. Dabei spielen die wenig verkorkten Blattnarben im Herbst (verstärkt bei Kirsche, weniger bei Zwetschke) und Wunden (Frostrisse, Schnittwunden,..) eine besondere Rolle. Zu den gefährlichen Stamminfektionen kommt es vor allem bei feuchter Witterung während des Blattfalls, nach frühzeitigen Frösten im Herbst und nach Stammschäden durch Winterfröste.
Nach dem Eindringen der Bakterien in die Pflanze beginnen sie sich in der Rinde zu vermehren, zerstören das Rindengewebe wodurch diese typischen Befallsstellen entstehen. Die Überwinterung der Bakterien erfolgt im Übergangsbereich vom kranken zum gesunden Gewebe.