Ohrwurm
Durch sein breites Nahrungsspektrum gilt der Ohrwurm als Generalist unter den Gegenspielern. Neben der Blumenwanze spielt er eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Birnblattsaugers
Beschreibung
Ohrwürmer sind 10-20 mm große braune Tiere und besitzen auffällige Zangen am Hinterleibsende mit denen sie sich gegen Artgenossen und andere Insekten zur Wehr setzten (Abb.1). Wichtigste einheimische Art in den Obstgärten ist der gemeine Ohrwurm Forficula auricularia.
Lebensweise
Die Eier werden im Frühjahr in Erdhöhlen abgelegt und von den Muttertieren umsorgt. Die nachtaktiven Ohrwürmer halten sich unter Tags in dunklen Verstecken auf. Der Speiseplan der Ohrwürmer ist sehr vielfältig und reicht von Insekten (inklusive Artgenossen und Nützlingen) über Aas bis zu Pflanzenteilen. Ausgewachsene Tiere können teils beträchtliche Mengen an Blattläusen und Birnblattsaugern verzehren. Allerdings können bei Nahrungsmangel auch Fraßschäden an Früchten auftreten. Zur Überwinterung ziehen sich die Ohrwürmer in Bodenverstecke zurück.
Förderung
Da die nachtaktiven Ohrwürmer während des Tages dunkle Verstecke als Unterschlupf aufsuchen können sie durch das Ausbringen von Versteckmöglichkeiten in der Anlage (z.B.: Rohre oder umgedrehte mit Stroh gefüllte Tontöpfe) gefördert werden (Abb.2 u.3). Fruchtschäden durch Anfressen oder Verkoten der Früchte werden vermieden wenn die Versteckmöglichkeiten ab Beginn der Fruchtreife aus der Anlage entfernt werden.
Quellen:
Winter F., et. al., Lucas´ Anleitung zum Obstbau, Eugen Ulmer Verlag Stuttgart 1992
Friedrich G. & Rode H., Pflanzenschutz im integrierten Anbau, Eugen Ulmer Verlag Stuttgart 1996
A. van Frankenhuyzen & H. Stigter, Schädliche und nützliche Insekten und Milben an Kern- und Steinobst, Eugen Ulmer Verlag Stuttgart, 2002
Fischer-Colbrie et. al., Atlas der Krankheiten, Schädlinge und Nützlinge im Obst- und Weinbau, Leopold Stocker Verlag Graz-Stuttgart, 2015
KOB Bavendorf Pflanzenschutzberatung
Ökolandbau.de (Aktualisierung 30.12.2010)