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Pflanzenschutzwarndienst

Aktuelle Meldungen


Hier finden Sie unsere aktuellen Pflanzenschutz-Mitteilungen im Obstbau (Kernobst/Steinobst).
Dieser Warndienst richtet sich vorrangig an den Erwerbsobstbau im Rheintal. Der Inhalt wird mit Sorgfalt zusammengestellt.
Eine Gewähr für allfällige Fehler kann aber keine übernommen werden.
Obstbau-Pflanzenschutzwarndienst vom 02. Juli 2024 -allgemeine Strategie
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Urlaubsbedingt hier allgemein die Strategie für den Monat Juli. Bei besonderen Wetterereignissen und angepasst an die Situation in den eigenen Anlagen sind die genauen Behandlungsentscheidungen individuell zu treffen.

Kernobst
Schorf: In Anlagen OHNE Schorfbefall, mit schorfresistenten Sorten oder erfolgtem Triebabschluss: Alle ca. 2-3 Wochen vor längeren Regenphasen einen neuen Belag aufbringen.
In Anlagen MIT Schorfbefall und jungem Blattzuwachs: Vor Nässephasen neuen Belag aufbringen, wenn er durch Blattzuwachs oder Niederschläge nicht mehr intakt ist.
Mittelvorschläge, zB Delan, in Bio Netzschwefel (bis max. 25 °C, Nebenwirkung gg. Mehltau) aufbringen, sonst Kupfer (Nebenwirkung gg. Marssonina oder Curatio (bienengefährlich, wirkt auch gg. Regenflecken Marssonina und Mehltau) oder Kumar bzw. Vitisan (keine Wirkung gg. Marssonina). Alternativ abstoppend aufs nasse Laub Curatio (bienengefährlich) oder Vitisan plus Netzschwefel plus Netzmittel.
Mehltau: Bis zum Triebabschluss zur Schorfbekämpfung ein Mittel mit Mehltauwirkung verwenden oder zugeben. Mehltautriebe laufend ausbrechen.
Apfelwickler: Der Larvenschlupf der 1. Generation geht Mitte Juli zu Ende. Schlupfbeginn der 2. Generation Ende Juli. Bisher hatten die Apfelwickler keinen allzu leichten Sommer. Allfälligen Fungizidspritzungen regelmäßig als Basisschutz eine kleine Menge Granulosevirus zugeben (ca. 1/5 der regulären Aufwandmenge), auch Bio, Granulosevirus nicht mit Curatio mischen.  Nur in Problemanlagen (mehr als 2 % Befall) gezielten Schutz aufrecht halten, zB mit Harpun oder Mimic (beide mit Nebenwirkung gg. andere Wicklerarten, Wirkungsdauer ca. 2-3 Wochen) oder der Normalmenge Granulosevirus (auch Bio, Wirkungsdauer ca. 7 Sonnentage).
 
Steinobst
Blattkrankheiten/Fruchtfäulen: Blattkrankheiten befallen junge, hellgrüne Blätter, Fruchtfäulen Früchte ab dem Umfärben. Ist einer dieser Faktoren vorhanden, dann vor Niederschlägen ca. alle 10 Tage eine Behandlung durchführen, zB mit Score (Wartezeit 14 T.), Switch (WZ 14 T), Signum (WZ 7 T) oder Teldor (WZ 3 T), v.a. in Bio: vorbeugend: Kumar (WZ 1 T) oder abstoppend aufs nasse Laub: Curatio (bienengefährlich) bzw. Vitisan plus Netzschwefel plus Netzmittel.
Pflaumenwickler: Der Larvenschlupf der 2. Generation wird ca. am 8. Juli, in späten Lagen ca. am 12. Juli starten. Strategie: Sortenweise 5-6 Wochen vor der Ernte
  • Behandlung mit Coragen, Inecor oder Voliam (WZ 14 T, bienengefährlich!), oder
  • bis zu zwei Behandlungen mit Affirm Opti (WZ 7 Tage, bienengefährlich!),
  • in Bio: Lepinox Plus (max. 3x, keine Wartezeit).
Bei allen Behandlungen Wartezeiten reichlich einhalten!
Bei bienengefährlichen Mitteln blühenden Unterwuchs entfernen!
Notwendige Behandlungen in der kühleren Tageszeit bei Temperaturen unter 25 °C und nicht bei Wind durchführen.
Obstbau-Pflanzenschutzwarndienst vom 27. Juni 2024
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Wetter
Das regnerische Wetter nimmt kein Ende. Seit dem letzten Warndienst am 20.6. fielen an unseren Wetterstationen zwischen 50 und 120 Liter Regen. Freitag und Samstag heiß und trocken, ab Sonntag Beginn einer kühleren, regnerischen Woche.

Kernobst
Schorf: Beläge von letzter Woche sind abgewaschen. Alle Anlagen mit sichtbarem Schorfbefall und alle Anlagen, die in den letzten 14 Tagen nicht mehr behandelt wurden, sollten morgen oder am Samstag einen neuen Belag erhalten, zB mit Delan, in Bio Kupfer, bei Regenflecken-anfälligen Sorten: Curatio (bienengefährlich, nur nach Ende des Bienenfluges, Nebenwirkung auch gg. Mehltau).
Gegen Mehltau ein Mehltaumittel (zB Topas) zugeben. Mehltautriebe laufend ausbrechen.
Apfelwickler: Derzeit schlüpfen Larven aus der regnerischen Flugzeit von Anfang Juni. Somit genügt normalerweise ein Basisschutz mit einer kleinen Menge Granulosevirus (auch Bio, Granulosevirus nicht mit Curatio mischen). In Problemanlagen (mehr als 2 % Befall) regelmäßig eine gezielte Bekämpfung durchführen, zB mit Harpun oder Mimic (beide mit Nebenwirkung gg. andere Wicklerarten, Wirkungsdauer ca. 2-3 Wochen) oder der Normalmenge Granulosevirus (auch Bio, Wirkungsdauer ca. 7 Sonnentage).
Feuerbrand: Befallene Sorten laufend kontrollieren und Befallsstellen ausbrechen.

Steinobst
Blattkrankheiten/Fruchtfäulen: Blattkrankheiten befallen vor allem junge Blätter, Fruchtfäulen Früchte ab dem Umfärben. Ist einer dieser Faktoren vorhanden, dann bei Kulturen ohne Überdachung vor Niederschlägen ca. alle 10 Tage eine Behandlung durchführen, zB mit Score (Wartezeit 14 T.), Switch (WZ 14 T), Signum (WZ 7 T) oder Teldor (WZ 3 T), in Bio: vorbeugend: Kumar (WZ 1 T) oder abstoppend aufs nasse Laub: Curatio (bienengefährlich) bzw. Vitisan plus Netzschwefel plus Netzmittel. Auch unter Dach kommt es bei reifenden Früchten hin und wieder zu Fruchtfäulen. Kontrollieren und ggf. auch hier behandeln.
KirschFRUCHTfliegen: Bei Fallenfängen: Ab dem Umfärben der jeweiligen Sorte ein bis zwei Behandlungen durchführen, zB mit Mospilan (WZ 7 Tage). Kein Bio-Mittel verfügbar. Mospilan möglichst nicht mit Fungiziden der Gruppe FRAC 3 (=FRAC G1) mischen, zB Score, Luna Veggie, Topas. Die Mischung wirkt bienengefährlich.
KirschESSIGfliegen: Bestände regelmäßig kontrollieren. Kurze Ernteintervalle, rasche Kühlung. Bei Befall Sortenblock rasch und vollständig abernten und behandeln, zB mit Spintor, WZ 3 T (auch Bio, bienengefährlich!). In Bio auch Piretro verde (WZ 3 T, bienengefährlich!)
Zwetschken:
Bei Scharka-Problemen jetzt auf die typischen Blattsymptome kontrollieren und befallene Bäume zur Rodung im Winter markieren.
Überbehang rechtzeitig ausdünnen (Ziel: ca. 25 einzelstehende Früchte pro Laufmeter Fruchtholz).
Pflaumenwickler: Der Larvenschlupf der 2. Generation wird ca. am 5. Juli, in späten Lagen ca. am 10. Juli starten. Strategie: Sortenweise 5-6 Wochen vor der Ernte
  • eine Behandlung mit Coragen, Inecor oder Voliam (WZ 14 T, bienengefährlich!), oder
  • bis zu zwei Behandlungen mit Affirm Opti (WZ 7 Tage, bienengefährlich!) durchführen,
  • in Bio: Lepinox Plus (max. 3x, keine Wartezeit). 
Bei allen Behandlungen Wartezeiten reichlich einhalten!
Bei bienengefährlichen Mitteln blühenden Unterwuchs entfernen!
Alle Behandlungen in der kühleren Tageszeit bei Temperaturen unter 25 °C und nicht bei Wind durchführen.
Obstbau-Pflanzenschutzwarndienst vom 20. Juni 2024
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Wetter
Heute noch, bis auf allfällige einzelne Gewitter, trocken und heiß. Ab Freitag Nachmittag bis ca. Sonntag Mittag regnerisch, um die 22 °C. Danach wieder sommerlich und stabiler.

Kernobst
Schorf: Bei genauem Schauen ist derzeit in vielen Anlagen Schorf zu finden, teils auch schon Fruchtschorf. Nicht-schorfresistente Sorten MIT Schorfbefall (mehr als 2 befallene bei 100 kontrollierten Langtrieben): Vor den nächsten Niederschlägen einen neuen Belag aufbringen, zB mit Delan, in Bio Kupfer, bei Regenflecken- oder Marssonina-anfälligen Sorten: Curatio (bienengefährlich!) oder Vitisan plus Netzschwefel plus Netzmittel, Nebenwirkung auch gg. Mehltau.
Gegen Mehltau ein Mehltaumittel (zB Topas) zugeben. Mehltautriebe laufend ausbrechen.
Apfelwickler: Derzeit schlüpfen nach Wärmesumme Larven aus der Flugzeit von Ende Mai. Generell gab es bis jetzt kaum gute Vermehrungsbedingungen für die 1. Generation. Als Basisschutz allfälligen Spritzungen eine kleine Menge Granulosevirus zugeben (ca. 1/5 der regulären Aufwandmenge), auch Bio, Granulosevirus nicht mit Curatio mischen. In Problemanlagen eine gezielte Bekämpfung durchführen, zB mit Harpun oder Mimic (beide mit Nebenwirkung gg. andere Wicklerarten) oder der Normalmenge Granulosevirus (auch Bio).
Blattläuse laufend kontrollieren. Man sieht derzeit Mehlige und Grüne Läuse, aber auch viele Nützlinge. Im Normalfall somit derzeit keine Behandlung nötig.
Feuerbrand: Befallene Sorten laufend kontrollieren und Befallsstellen ausbrechen.

Steinobst
Blattkrankheiten/Fruchtfäulen: Blattkrankheiten befallen vor allem junge Blätter, Fruchtfäulen Früchte ab dem Umfärben. Ist einer dieser Faktoren vorhanden, dann bei Kulturen ohne Überdachung vor Niederschlägen ca. alle 10 Tage eine Behandlung durchführen, zB mit Score (Wartezeit 14 T.), Switch (WZ 14 T), Signum (WZ 7 T) oder Teldor (WZ 3 T), in Bio: vorbeugend Kumar (WZ 1 T) oder abstoppend aufs nasse Laub Curatio (bienengefährlich!) bzw. Vitisan plus Netzschwefel plus Netzmittel. Auch unter Dach kommt es bei reifenden Früchten hin und wieder zu Fruchtfäulen. Kontrollieren und ggf. auch hier behandeln.
KirschFRUCHTfliegen: Bei Fallenfängen: Ab dem Umfärben der jeweiligen Sorte ein bis zwei Behandlungen durchführen, zB mit Mospilan (WZ 7 Tage). Kein Bio-Mittel verfügbar. Mospilan möglichst nicht mit Fungiziden der Gruppe FRAC 3 (=FRAC G1) mischen, zB Score, Luna Veggie, Topas. Die Mischung wirkt bienengefährlich.
KirschESSIGfliegen: Bestände regelmäßig kontrollieren. Kurze Ernteintervalle, rasche Kühlung. Bei Befall Sortenblock rasch und vollständig abernten und behandeln, zB mit Spintor, WZ 3 T (auch Bio, bienengefährlich!). In Bio auch Piretro verde (WZ 3 T, bienengefährlich!)
Zwetschken: Bei Scharka-Problemen jetzt auf die typischen Blattsymptome kontrollieren und befallene Bäume zur Rodung im Winter markieren. Überbehang rechtzeitig ausdünnen (Ziel: ca. 25 einzelstehende Früchte pro Laufmeter Fruchtholz).

Bei allen Behandlungen Wartezeiten reichlich einhalten!
Bei bienengefährlichen Mitteln blühenden Unterwuchs entfernen!
Nicht bei Wind oder Hitze behandeln!
Obstbau-Pflanzenschutzwarndienst vom 13. Juni 2024
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Wetter
Freitag bis auf einzelne Schauer weitgehend trocken, bis zu 22°. Samstag regnerisch, ca. 18°. Danach trockener und etwas wärmer.

Kernobst
Schorf: Nicht-schorfresistente Sorten MIT Schorfbefall über der Schadschwelle (ca. 2 befallene Langtriebe bei 100 kontrollierten Langtrieben): Vor den nächsten Niederschlägen einen neuen Belag aufbringen, wenn die letzte Belagserneuerung mehr als ca. 4 Tage zurück liegt, zB mit Delan, in Bio Netzschwefel (bis max. 25 °C) oder Kumar, bei berostungsrobusten Sorten auch Kupfer. Alternativ abstoppend aufs nasse Laub Curatio (bienengefährlich) oder Vitisan plus Netzschwefel plus Netzmittel.
Gegen Mehltau ein Netzschwefelprodukt zugeben (außer bei Curatio!). Mehltautriebe laufend ausbrechen.
Apfelwickler: Der Beginn des Larvenschlupfes hat nun auch in späten Lagen gestartet. Allerdings gab es kaum gutes Paarungswetter. Allfälligen Fungizidspritzungen eine kleine Menge Granulosevirus zugeben (ca. 1/5 der regulären Aufwandmenge), auch Bio, Granulosevirus nicht mit Curatio mischen.
Blattläuse laufen kontrollieren. Schadschwelle bei Mehliger Apfellaus: 1-2 befallene Langtriebe pro 100, bei Grüner Apfellaus 10-15 befallene Langtriebe pro 100.
Bei Überschreiten eine Behandlung durchführen zB mit Teppeki oder Movento (beide bienengefährlich!) oder Restmengen von Pirimor mit alter Obstzulassung bei Temperaturen zwischen 20 und 25 °, bei Blutlaus auch die Stammbasis behandeln, in Bio: zB NeemAzal.
Feuerbrand: Befallene Sorten laufend kontrollieren und Befallsstellen ausbrechen.

Steinobst
Blattkrankheiten/Fruchtfäulen: Bei Kulturen ohne Überdachung vor Niederschlägen ca. alle 10 Tage eine Behandlung gg. Blattkrankheiten bzw. Fruchtfäulen durchführen, zB mit Score (Wartezeit 14 T.), Switch (WZ 14 T), Signum (WZ 7 T) oder Teldor (WZ 3 T), in Bio: vorbeugend Kumar (WZ 1 T) oder abstoppend aufs nasse Laub Curatio (bienengefährlich) bzw. Vitisan plus Netzschwefel plus Netzmittel. Auch unter Dach kommt es bei reifenden Früchten hin und wieder zu Fruchtfäulen. Kontrollieren und ggf. auch hier behandeln.
KirschFRUCHTfliegen: Bei Fallenfängen: Ab dem Umfärben der jeweiligen Sorte ein bis zwei Behandlungen durchführen, zB mit Mospilan (WZ 7 Tage). Kein Bio-Mittel verfügbar. Mospilan nicht mit Fungiziden der Gruppe FRAC 3 (=FRAC G1) mischen, zB Score, Luna Veggie, Topas etc.! Die Mischung wirkt bienengefährlich.
KirschESSIGfliegen: Netze müssen geschlossen sein. Bei Befall von Einzelbäumen diese rasch und vollständig abernten und Sortenblock behandeln, zB mit Spintor, WZ 3 T (auch Bio, bienengefährlich!). In Bio auch Piretro verde (WZ 3 T, bienengefährlich!)

Nährstoffversorgung
Bei Mangelsymptomen den Spritzungen einen Blattdünger zugeben.

Bei allen Behandlungen Wartezeiten reichlich einhalten!
Bei bienengefährlichen Mitteln blühenden Unterwuchs entfernen!