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Pflanzenschutzwarndienst

Aktuelle Meldungen


Hier finden Sie unsere aktuellen Pflanzenschutz-Mitteilungen im Obstbau (Kernobst/Steinobst).
Dieser Warndienst richtet sich vorrangig an den Erwerbsobstbau im Rheintal. Der Inhalt wird mit Sorgfalt zusammengestellt.
Eine Gewähr für allfällige Fehler kann aber keine übernommen werden.
Obstbau-Pflanzenschutzwarndienst vom 19. September 2024
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Wetter
Bis einschließlich Sonntag spätsommerlich und trocken. Ab Montag regnerisch und etwas kühler.

Steinobst
Kleine Pflaumenblattlaus, Scharka-Virus: Derzeit kehrt die Kleine Pflaumenblattlaus von ihren Sommerwirtspflanzen auf die Zwetschkenbäume zurück und legt die Wintereier ab. Die Gefahr der Scharka-Übertragung gilt im Herbst als besonders groß, da die Läuse von Baum zu Baum (einschließlich Wurzelschosser) fliegen. Daher besonders Junganlagen oder Anlagen mit Scharka-Fällen kontrollieren und bei stärkerem Läusebefall bald nach der Ernte eine Bekämpfung durchführen, zB mit Mospilan oder NeemAzal (auch Bio). Scharka-befallene Bäume roden!
Holz- und Rindenkrankheiten: Erntewunden können Eintrittspforten für die Erreger von Holz- und Rindenkrankheiten wie Valsa, Verticillium oder Pseudomonas sein. Eine Kupferbehandlung nach der Ernte, zB mit Cupravit (auch Bio), kann Infektionen verhindern. Dabei die maximale Gesamtkupfermenge pro Jahr nicht überschreiten (IP und Bio allgemein: max. 4 kg Reinkupfer/ha, Bio Austria-Betriebe: max. 3 kg Reinkupfer/ha).

Allgemein
Blattdüngungen zur Knospenstärkung: Gut versorgte Knospen kommen besser über den Winter. Dies stärkt im Folgejahr den Fruchtansatz und die Fruchtqualität. In abgeernteten Obstanlagen kann dafür die Zeit bis zum Blattfall für Blattdüngungen im Zuge von Pflanzenschutzspritzungen genutzt werden. Geeignet sind Blattdünger mit N, B, Zn, Mn, die - ggf. auf mehrere Gaben aufgeteilt - nach der Ernte verabreicht werden.
Obstbau-Pflanzenschutzwarndienst vom 09. August.2024
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Wetter
Am Wochenende und Wochenanfang sommerlich warm und trocken. Ab Montag Abend bis Ende nächster Woche zunehmend unbeständig mit Gewitter- und Schauerneigung.

Kernobst
Schorf: Durch den regnerischen Frühsommer sind viele Anlagen befallen. Mit fortschreitendem Triebabschluss werden empfindliche junge Blätter zwar weniger, und für Fruchtschorf braucht es relativ lange Nässezeiten. Dennoch sollte auch im Hinblick auf den Befallsdruck für das kommende Jahr ein Schorfschutz alle 2-3 Wochen idealerweise vor Regenphasen erneuert werden. Bei Lagerobst sind Abschlussbehandlungen gegen Lagerschorf und andere Lagerkrankheiten heuer besonders wichtig. Dabei ist auf die Wartezeiten zu achten!
Mittelvorschläge: Captan (Merpan, Malvin etc., Wartezeit meist 21 T, max. 5x pro Jahr), Flint (WZ 14 Tage), in Bio: Kupfer (WZ 14 T, Jahreskupfermenge beachten!), evtl. zusätzliche Kaliumbikarbonatspritzungen (Kumar, Vitisan etc., WZ 0-1 T, mit Nebenwirkung gg. „Regenflecken“, nicht mit Kupfer mischen)
Apfelwickler: Der Flug der 2. Generation ist recht schwach. Daher genügt im Normalfall ein laufender Schutz mit Granulosevirus bis ca. Ende August (WZ 0-7 T).
Stippe-Vorbeugung: Spritzungen einen Calcium-Blattdünger zugeben, nicht bei Temperaturen über 25 °C ausbringen.
Feuerbrand: In befallenen Anlagen hat sich die Situation stabilisiert. Auftretende Befallsstellen laufend entfernen.

Zwetschken
Fruchtfäulen: Bei reifenden Sorten unter Einhaltung der Wartezeiten vor Niederschlägen eine Behandlung durchführen, zB mit Signum (WZ 7 T) oder Teldor (WZ 3 T), v.a. in Bio: vorbeugend: Kumar (WZ 1 T) bzw. Vitisan plus Netzschwefel plus Netzmittel.                                  
 
Bei allen Behandlungen Wartezeiten reichlich einhalten!
Bei bienengefährlichen Mitteln blühenden Unterwuchs entfernen!
Notwendige Behandlungen in der kühleren Tageszeit bei Temperaturen unter 25 °C und nicht bei Wind durchführen.
Obstbau-Pflanzenschutzwarndienst vom 02. Juli 2024 -allgemeine Strategie
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Urlaubsbedingt hier allgemein die Strategie für den Monat Juli. Bei besonderen Wetterereignissen und angepasst an die Situation in den eigenen Anlagen sind die genauen Behandlungsentscheidungen individuell zu treffen.

Kernobst
Schorf: In Anlagen OHNE Schorfbefall, mit schorfresistenten Sorten oder erfolgtem Triebabschluss: Alle ca. 2-3 Wochen vor längeren Regenphasen einen neuen Belag aufbringen.
In Anlagen MIT Schorfbefall und jungem Blattzuwachs: Vor Nässephasen neuen Belag aufbringen, wenn er durch Blattzuwachs oder Niederschläge nicht mehr intakt ist.
Mittelvorschläge, zB Delan, in Bio Netzschwefel (bis max. 25 °C, Nebenwirkung gg. Mehltau) aufbringen, sonst Kupfer (Nebenwirkung gg. Marssonina oder Curatio (bienengefährlich, wirkt auch gg. Regenflecken Marssonina und Mehltau) oder Kumar bzw. Vitisan (keine Wirkung gg. Marssonina). Alternativ abstoppend aufs nasse Laub Curatio (bienengefährlich) oder Vitisan plus Netzschwefel plus Netzmittel.
Mehltau: Bis zum Triebabschluss zur Schorfbekämpfung ein Mittel mit Mehltauwirkung verwenden oder zugeben. Mehltautriebe laufend ausbrechen.
Apfelwickler: Der Larvenschlupf der 1. Generation geht Mitte Juli zu Ende. Schlupfbeginn der 2. Generation Ende Juli. Bisher hatten die Apfelwickler keinen allzu leichten Sommer. Allfälligen Fungizidspritzungen regelmäßig als Basisschutz eine kleine Menge Granulosevirus zugeben (ca. 1/5 der regulären Aufwandmenge), auch Bio, Granulosevirus nicht mit Curatio mischen.  Nur in Problemanlagen (mehr als 2 % Befall) gezielten Schutz aufrecht halten, zB mit Harpun oder Mimic (beide mit Nebenwirkung gg. andere Wicklerarten, Wirkungsdauer ca. 2-3 Wochen) oder der Normalmenge Granulosevirus (auch Bio, Wirkungsdauer ca. 7 Sonnentage).
 
Steinobst
Blattkrankheiten/Fruchtfäulen: Blattkrankheiten befallen junge, hellgrüne Blätter, Fruchtfäulen Früchte ab dem Umfärben. Ist einer dieser Faktoren vorhanden, dann vor Niederschlägen ca. alle 10 Tage eine Behandlung durchführen, zB mit Score (Wartezeit 14 T.), Switch (WZ 14 T), Signum (WZ 7 T) oder Teldor (WZ 3 T), v.a. in Bio: vorbeugend: Kumar (WZ 1 T) oder abstoppend aufs nasse Laub: Curatio (bienengefährlich) bzw. Vitisan plus Netzschwefel plus Netzmittel.
Pflaumenwickler: Der Larvenschlupf der 2. Generation wird ca. am 8. Juli, in späten Lagen ca. am 12. Juli starten. Strategie: Sortenweise 5-6 Wochen vor der Ernte
  • Behandlung mit Coragen, Inecor oder Voliam (WZ 14 T, bienengefährlich!), oder
  • bis zu zwei Behandlungen mit Affirm Opti (WZ 7 Tage, bienengefährlich!),
  • in Bio: Lepinox Plus (max. 3x, keine Wartezeit).
Bei allen Behandlungen Wartezeiten reichlich einhalten!
Bei bienengefährlichen Mitteln blühenden Unterwuchs entfernen!
Notwendige Behandlungen in der kühleren Tageszeit bei Temperaturen unter 25 °C und nicht bei Wind durchführen.
Obstbau-Pflanzenschutzwarndienst vom 27. Juni 2024
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Wetter
Das regnerische Wetter nimmt kein Ende. Seit dem letzten Warndienst am 20.6. fielen an unseren Wetterstationen zwischen 50 und 120 Liter Regen. Freitag und Samstag heiß und trocken, ab Sonntag Beginn einer kühleren, regnerischen Woche.

Kernobst
Schorf: Beläge von letzter Woche sind abgewaschen. Alle Anlagen mit sichtbarem Schorfbefall und alle Anlagen, die in den letzten 14 Tagen nicht mehr behandelt wurden, sollten morgen oder am Samstag einen neuen Belag erhalten, zB mit Delan, in Bio Kupfer, bei Regenflecken-anfälligen Sorten: Curatio (bienengefährlich, nur nach Ende des Bienenfluges, Nebenwirkung auch gg. Mehltau).
Gegen Mehltau ein Mehltaumittel (zB Topas) zugeben. Mehltautriebe laufend ausbrechen.
Apfelwickler: Derzeit schlüpfen Larven aus der regnerischen Flugzeit von Anfang Juni. Somit genügt normalerweise ein Basisschutz mit einer kleinen Menge Granulosevirus (auch Bio, Granulosevirus nicht mit Curatio mischen). In Problemanlagen (mehr als 2 % Befall) regelmäßig eine gezielte Bekämpfung durchführen, zB mit Harpun oder Mimic (beide mit Nebenwirkung gg. andere Wicklerarten, Wirkungsdauer ca. 2-3 Wochen) oder der Normalmenge Granulosevirus (auch Bio, Wirkungsdauer ca. 7 Sonnentage).
Feuerbrand: Befallene Sorten laufend kontrollieren und Befallsstellen ausbrechen.

Steinobst
Blattkrankheiten/Fruchtfäulen: Blattkrankheiten befallen vor allem junge Blätter, Fruchtfäulen Früchte ab dem Umfärben. Ist einer dieser Faktoren vorhanden, dann bei Kulturen ohne Überdachung vor Niederschlägen ca. alle 10 Tage eine Behandlung durchführen, zB mit Score (Wartezeit 14 T.), Switch (WZ 14 T), Signum (WZ 7 T) oder Teldor (WZ 3 T), in Bio: vorbeugend: Kumar (WZ 1 T) oder abstoppend aufs nasse Laub: Curatio (bienengefährlich) bzw. Vitisan plus Netzschwefel plus Netzmittel. Auch unter Dach kommt es bei reifenden Früchten hin und wieder zu Fruchtfäulen. Kontrollieren und ggf. auch hier behandeln.
KirschFRUCHTfliegen: Bei Fallenfängen: Ab dem Umfärben der jeweiligen Sorte ein bis zwei Behandlungen durchführen, zB mit Mospilan (WZ 7 Tage). Kein Bio-Mittel verfügbar. Mospilan möglichst nicht mit Fungiziden der Gruppe FRAC 3 (=FRAC G1) mischen, zB Score, Luna Veggie, Topas. Die Mischung wirkt bienengefährlich.
KirschESSIGfliegen: Bestände regelmäßig kontrollieren. Kurze Ernteintervalle, rasche Kühlung. Bei Befall Sortenblock rasch und vollständig abernten und behandeln, zB mit Spintor, WZ 3 T (auch Bio, bienengefährlich!). In Bio auch Piretro verde (WZ 3 T, bienengefährlich!)
Zwetschken:
Bei Scharka-Problemen jetzt auf die typischen Blattsymptome kontrollieren und befallene Bäume zur Rodung im Winter markieren.
Überbehang rechtzeitig ausdünnen (Ziel: ca. 25 einzelstehende Früchte pro Laufmeter Fruchtholz).
Pflaumenwickler: Der Larvenschlupf der 2. Generation wird ca. am 5. Juli, in späten Lagen ca. am 10. Juli starten. Strategie: Sortenweise 5-6 Wochen vor der Ernte
  • eine Behandlung mit Coragen, Inecor oder Voliam (WZ 14 T, bienengefährlich!), oder
  • bis zu zwei Behandlungen mit Affirm Opti (WZ 7 Tage, bienengefährlich!) durchführen,
  • in Bio: Lepinox Plus (max. 3x, keine Wartezeit). 
Bei allen Behandlungen Wartezeiten reichlich einhalten!
Bei bienengefährlichen Mitteln blühenden Unterwuchs entfernen!
Alle Behandlungen in der kühleren Tageszeit bei Temperaturen unter 25 °C und nicht bei Wind durchführen.