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Pflanzenschutzwarndienst

Aktuelle Meldungen


Hier finden Sie unsere aktuellen Pflanzenschutz-Mitteilungen im Obstbau (Kernobst/Steinobst).
Dieser Warndienst richtet sich vorrangig an den Erwerbsobstbau im Rheintal. Der Inhalt wird mit Sorgfalt zusammengestellt.
Eine Gewähr für allfällige Fehler kann aber keine übernommen werden.
Obstbau-Pflanzenschutzwarndienst vom 22. August 2025
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Wetter
Nun trocken. Ab Mittwoch wieder unbeständig. Höchsttemperaturen 20-25 °C.

Kernobst
Die aktuell feuchte Witterung begünstigt nicht nur (Frucht-) Schorfinfektionen, sondern ist insgesamt günstig für Pilzerkrankungen wie Marssonina, Regenflecken oder Fruchtfäulen. Der starke Regen heute Nacht (ca. 40-80 l/m²) hat Beläge abgewaschen. Daher die Pilzbekämpfung je nach Erntetermin weiterführen. Dabei die Wartezeiten beachten!
Für Lageräpfel entsprechend die Lagerbehandlungen durchführen (idR zunächst Captan/WZ 21 T, dann Flint/WZ14 T, in Bio Kupfer/WZ 14 T)
Apfelwicklerbekämpfung fortsetzen (Granulosevirus), Calciumblattdüngungen gg. Stippe durchführen.
Auf Spinnmilben und Rostmilben kontrollieren. Bei starkem Befall entsprechend behandeln, zB mit Kanemite (WZ 14 T), in Bio Netzschwefel (WZ 7 T).
Feuerbrand: Vielerorts zeigen alte Birnenhochstämme heuer starke Symptome – und auch andere Bäume in deren Umgebung. Da es während der Birnenblüte kalt war und auch nicht blühende Bäume betroffen sind, dürfte es sich um latent befallene Birnbäume („Altbefall“) handeln, die die Symptome nur alle paar Jahre stärker zeigen. Oft sind es Zitronenbirnen. Es herrscht weiterhin eine Meldepflicht bei der jeweiligen Ortsgemeinde. Für stark befallene Birnbäume gilt nach wie vor die Rodung als Mittel der Wahl. Machen Sie die Gemeinde auf solche Bäume vor allem in der Umgebung Ihrer Obstanlage aufmerksam. Sie sind Infektionsherde für die Umgebung und sollten vor der nächsten Blütezeit entfernt sein. Es gibt für die Rodungskosten öffentliche Zuschüsse und eine vergünstigte Nachpflanzaktion mit feuerbrandrobusten Sorten.

Zwetschken
Auf Fruchtfäulen achten. In empfindlichen Sorten evtl. kranke Früchte auspflücken.
Strategie: Ab dem Umfärben der jeweiligen Sorte vor Niederschlägen ca. alle 10 Tage eine Behandlung durchführen, zB mit Score (Wartezeit 14 T.), Switch (WZ 14 T), Signum (WZ 7 T) oder Teldor (WZ 3 T), v.a. in Bio: vorbeugend: Kumar (WZ 1 T) oder abstoppend aufs nasse Laub: Curatio (WZ 21 T, bienengefährlich!) bzw. Vitisan + Netzschwefel + Netzmittel.
Pflaumenwickler: Strategie: Sortenweise je nach Erntezeitpunkt 5-6 Wochen vor der Ernte:
  • Behandlung mit Coragen, Shenzi oder Voliam (WZ 14 T, bienengefährlich!), oder
  • bis zu zwei Behandlungen mit Affirm Opti (WZ 7 Tage, bienengefährlich!),
in Bio: Lepinox Plus (max. 3x, keine Wartezeit).

Alle Wartezeiten reichlich einhalten!
 
Japankäfer
Wie aus den Medien bekannt, wurden – ebenso wie auf der bayrischen Seite - auch auf Vorarlberger Seite der Leiblach einige der invasiven und gefährlichen Japankäfer gefunden – bisher alle in der Nähe der Autobahnraststätte Hörbranz. Bitte weiterhin aufmerksam sein und verdächtige Käfer einfangen und melden! (https://tforms.ages.at/japankaefer-meldungen/meldung-japankaefer oder per Mail: landwirtschaft@vorarlberg.at). Die Flugzeit endet im Laufe des Septembers. Danach sind die Tiere als Engerlinge im Boden.
Näheres zum Japankäfer unter diesem Link: https://www.pflanzenschutzdienst.at/geregelte-schaedlinge/prioritaere-uqs/popillia-japonica

Erwachsener Japankäfer ©EPPO


Erwachsene Japankäfer mit den typischen weißen Haarbüscheln seitlich und hinten, die man auch von oben sieht. Fotos: Europäische Pflanzenschutzorganisation (EPPO)
Obstbau-Pflanzenschutzwarndienst vom 1. August 2025
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Wetter
Die nächsten Tage weiterhin regnerisch und kühl. Montag trocken, Dienstagabend evtl. Schauer, danach trocken und wärmer.

Kernobst
In den letzten 9 Tagen mit den täglichen Regenfällen (insg. >140 mm) war keine Belagsbildung möglich. Pflanzenschutzmittel sind abgewaschen.
Baldmöglichst ausstehende Lagerbehandlungen nachholen, Apfelwicklerbekämpfung fortsetzen (Granulosevirus), Calciumblattdüngungen gg. Stippe durchführen. In extensiven Anlagen auf Regenfleckenkrankheit achten!
Auf Spinnmilben und Rostmilben kontrollieren. Bei starkem Befall entsprechend behandeln, zB mit Kanemite (WZ 14 T), in Bio Netzschwefel (WZ 7 T).

Apfelwickler: Die 1. Generation geht dem Ende des Larvenschlupfes entgegen. Dennoch eine Grundbekämpfung für Nachzügler mit Granulosevirus durchführen (Nicht mischbar mit Curatio).
Da und dort sind Blutläuse zu sehen. Wenn es keine gravierenden Probleme gibt, dann noch die Tätigkeit der Blutlauszehrwespe (Nützling) abwarten. Wollige Bereich anpusten. Geht die „Wolle“ ab, sieht man an den freiliegenden Läusen oft schon die Schlupflöcher des Nützlings.

Steinobst
Zwetschken

Auf Fruchtfäulen achten. In empfindlichen Sorten evtl. kranke Früchte auspflücken.
Strategie: Ab dem Umfärben der jeweiligen Sorte vor Niederschlägen ca. alle 10 Tage eine Behandlung durchführen, zB mit Score (Wartezeit 14 T.), Switch (WZ 14 T), Signum (WZ 7 T) oder Teldor (WZ 3 T), v.a. in Bio: vorbeugend: Kumar (WZ 1 T) oder abstoppend aufs nasse Laub: Curatio (WZ 21 T, bienengefährlich!) bzw. Vitisan + Netzschwefel + Netzmittel.

Pflaumenwickler: Strategie: Sortenweise je nach Erntezeitpunkt 5-6 Wochen vor der Ernte:
  • Behandlung mit Coragen, Shenzi oder Voliam (WZ 14 T, bienengefährlich!), oder
  • bis zu zwei Behandlungen mit Affirm Opti (WZ 7 Tage, bienengefährlich!),
in Bio: Lepinox Plus (max. 3x, keine Wartezeit).
 
Obstbau-Pflanzenschutzwarndienst vom 22. Juli 2025
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Wetter
Seit dem letzten Warndienst am 18.7. hat es an unseren Stationen zwischen 35 mm (Höchst, Hard, Hörbranz) und 50 mm (Lustenau, Schwarzach, Schlins) bzw. 85 mm (Koblach) geregnet. Ab Mittwochnacht bis vorauss. Dienstag erneut regnerisch. Höchsttemperaturen zwischen 20 und 25 °C

Kernobst
Schorf: Anlagen mit sichtbarem Befall und Neuzuwachs sollten wieder behandelt werden, weil der Belag seit dem letzten Warndienst ± abgewaschen ist. Mittelwahl: zB Delan (WZ 21-42 T), Revyona (WZ 28 T) oder Sercadis (WZ 35 T), in Bio zB mit Curatio (bienengefährlich! WZ 21 T), alternativ: nach den Niederschlägen aufs nasse Laub Vitisan + Netzschwefel + Netzmittel.
Befallsfreie Anlagen ca. alle 3 Wochen behandeln. Bei frühen Lagersorten (Elstar, Gala) gegen Lagerfäulen zur Schorfbekämpfung vor der Ernte 1-2 Captanbehandlungen einbauen. Captanprodukte sind max. 5x pro Saison erlaubt, Abstand zw. 2 Anwendungen: mind. 7 Tage, Wartezeit 21 T, außer Malvin WG: 14 T.
Stippigkeit, Blattdüngung: Bei stippeanfälligen/großfrüchtigen Sorten oder Sorten mit schwachem Behang im Zuge der Pflanzenschutzbehandlungen bis zur Ernte ca. 6 Blattdüngungen mit Calcium-Blattdüngern durchführen. Die kühleren Temperaturen der nächsten Tage würden Gelegenheit bieten. Auch sonstige Blattdüngungen bei Nährstoffunterversorgung sind bei unter 25 °C möglich.
Mehltau, Alternaria, Marssonina, Regenflecken, „Fliegenschmutz“, Apfelwickler, Blutlaus: Siehe letzter Warndienst

Zwetschken
Fruchtfäulen: Strategie: Ab dem Umfärben der jeweiligen Sorte vor Niederschlägen ca. alle 10 Tage eine Behandlung durchführen, zB mit Score (Wartezeit 14 T.), Switch (WZ 14 T), Signum (WZ 7 T) oder Teldor (WZ 3 T), v.a. in Bio: vorbeugend: Kumar (WZ 1 T) oder abstoppend aufs nasse Laub: Curatio (WZ 21 T, bienengefährlich!) bzw. Vitisan + Netzschwefel + Netzmittel.
Pflaumenwickler: Strategie: Sortenweise je nach Erntezeitpunkt 5-6 Wochen vor der Ernte:
  • Behandlung mit Coragen, Shenzi oder Voliam (WZ 14 T, bienengefährlich!), oder
  • bis zu zwei Behandlungen mit Affirm Opti (WZ 7 Tage, bienengefährlich!),
  • in Bio: Lepinox Plus (max. 3x, keine Wartezeit).
Abtrift vermeiden!
Bei allen Behandlungen Wartezeiten reichlich einhalten!
Bei bienengefährlichen Mitteln blühenden Unterwuchs entfernen!
Obstbau-Pflanzenschutzwarndienst vom 18. Juli 2025
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Wetter

Das wechselhafte Wetter bleibt uns treu. Morgen Abend und dann am Montag sind Niederschläge wahrscheinlich. Dienstag und Mittwoch bleiben wohl trocken. Danach wieder regnerisch. Die Temperaturprognosen liegen die nächsten Tage um die 28 °C, nächste Woche dann um die 25 °C.

Kernobst
Schorf: Befallsfreie Anlagen ca. alle 3 Wochen behandeln. Anlagen mit sichtbarem Befall sollten am Wochenende wieder behandelt werden, wenn der Belag abgewaschen oder Neuzuwachs vorhanden ist, zB mit Delan (WZ 21-42 T), Revyona (WZ 28 T) oder Sercadis (WZ 35 T), letztere beide haben auch eine gute Mehltauwirkung, in Bio zB mit Curatio (bienengefährlich! WZ 21 T), alternativ: nach den Niederschlägen aufs nasse Laub Vitisan + Netzschwefel + Netzmittel. Bei frühen Lagersorten (Elstar, Gala) gegen Lagerfäulen zur Schorfbekämpfung vor der Ernte 1-2 Captanbehandlungen einbauen. Captanprodukte sind max. 5x pro Saison erlaubt (WZ meist 21 T).

Mehltau: In Anlagen, die noch junge Blätter machen, ggf. ein Mehltaumittel dazu geben, zB Topas (WZ 14 T), in Bio Netzschwefel (WZ 7 T, bei Curatio enthalten). Mehltautriebe händisch ausbrechen!

Alternaria, Marssonina, Regenflecken, „Fliegenschmutz“: Diese Nebenschauplätze nicht aus den Augen verlieren! Beim Einsatz von chem.-synth. Schorffungiziden und bei passenden Bio-Mitteln werden die Erreger mitbekämpft. Daher auch aus diesem Grund hin und wieder eine Schorf-/Pilzbekämpfung durchführen.
Im Bioanbau ist es komplizierter. Hier die Wirkungen:
Mittel
 
Krankheit
Bikarbonate (Kumar/ Karma bzw. Vitisan+Netzmittel) Netzschwefel Schwefelkalk
(Curatio)
Kupfer
Regenflecken, Fliegenschmutz Sehr gute Wirkung Nicht ausreichend wirksam Gute Wirkung Nicht ausreichend wirksam
Alternaria,
Marssonina
Nicht ausreichend wirksam Gute Wirkung

Apfelwickler: Der Larvenschlupf der 2. Generation hat in fast allen Lagen begonnen. Mancherorts war die 1. Generation recht stark. Je nach Befallsdruck entsprechende Mittel einsetzen. Grundschutz: Granulosevirus, WZ 0-7 T, Wirkungsdauer ca. 8 Sonnentage (=auch Bio-Variante, nicht mit Schwefelkalk/Curatio mischen!); stärkerer Druck: Affirm Opti, WZ 7 T, bienengefährlich!, Mimic, WZ 14 T oder - falls heuer noch nicht verwendet - Coragen/Voliam/Shenzi, WZ 14 T, bienengefährlich!), Wirkungsdauer 2-3 Wochen, Nebenwirkung gegen andere Wickler.

Blutläuse: Befallsnester kontrollieren. Wegblasbare Wolle und Löcher in den Blutläusen (Lupe!) zeigen die Parasitierung durch die Blutlauszehrwespe. Unterstützend Ohrwurmverstecke aufhängen (Blumentöpfe/Filtertüten mit Holzwolle, auf ca. 25 cm zugesägte Bündel aus Bambus oder Bewässerungsschläuchen, mit Astkontakt aufhängen!). Ohrwurmverstecke reduzieren auch die Verschmutzung der Früchte mit Ohrwurmdreck.

Zwetschken
Fruchtfäulen: Der Blattzuwachs war in letzter Zeit gering, dafür sind einzelne Frühsorten jetzt reif. Ab dem Umfärben der jeweiligen Sorte vor Niederschlägen ca. alle 10 Tage eine Behandlung durchführen, zB mit Score (Wartezeit 14 T.), Switch (WZ 14 T), Signum (WZ 7 T) oder Teldor (WZ 3 T), v.a. in Bio: vorbeugend: Kumar (WZ 1 T) oder abstoppend aufs nasse Laub: Curatio (WZ 21 T, bienengefährlich!) bzw. Vitisan + Netzschwefel + Netzmittel.

Pflaumenwickler: Der Larvenschlupf der 2. Generation dauert an.
Strategie: Sortenweise je nach Erntezeitpunkt 5-6 Wochen vor der Ernte:
  • Behandlung mit Coragen, Shenzi oder Voliam (WZ 14 T, bienengefährlich!), oder
  • bis zu zwei Behandlungen mit Affirm Opti (WZ 7 Tage, bienengefährlich!),
  • in Bio: Lepinox Plus (max. 3x, keine Wartezeit).
Curatio (Schwefelkalk): Zulassung
Schwefelkalk ist eines der wichtigsten Pflanzenschutzmittel im Bio-Obstbau. Da es keine reguläre Zulassung bekommt, werden jährlich Notfallzulassungen erwirkt, die 120 Tage gelten. Je nach Einsatzbereich liegen die 120 Tage aber unterschiedlich.
Hier die Aufstellung der wichtigsten Indikationen:
120 Tage-Zulassung von bis
Schorf (Kernobst) 21.3.2025 18.7.2025!!
Schrotschuss (Steinobst) 16.4.2025 13.8.2025
Alternaria (Apfel), Marssonina (Kernobst) 14.5.2025 10.9.2025
 
Abtrift vermeiden!
Bei allen Behandlungen Wartezeiten reichlich einhalten!
Bei bienengefährlichen Mitteln blühenden Unterwuchs entfernen!

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